Was man bei Rückführungen beachten sollte

 

Dieser Artikel von mir ist 2013 auf dem Portal suite101 erschienen, das mittlerweile nicht mehr existiert.

 

Rückführungen üben auf viele Menschen eine Faszination aus. Andere haben davor großen Respekt. Worauf ist zu achten, um sich keiner Gefahr auszusetzen?

 

Die Angst vor einer Rückführung ist bisweilen durchaus gerechtfertigt, vor allem wenn man an unseriöse Anbieter gerät. In diesem Fall verliert man nicht nur sein Geld ohne etwas von dieser Investition zu haben, es gibt auch Gefahren, die damit verbunden sein können.

 

Wie unterscheidet man seriöse von unseriösen Anbietern?

 

Unseriöse Anbieter erkennt man häufig an Wucherpreisen. Kostet eine Rückführung 500 € oder mehr, so ist das eindeutig zu viel. Ebenso ist auf versteckte Zusatzkosten zu achten. Beispielsweise wenn die Rückführung sich in normaler Preislage befindet, aber dann ein zusätzliches Honorar für eine Karmaauflösung zu zahlen wäre. Die Auflösungsarbeit, also die Gefühle und Emotionen des soeben Erlebten, die dabei an die Oberfläche kommen, sollte in dem Preis für die Rückführung enthalten sein. Es kann durchaus sein, dass bei schwerwiegenden Traumatas noch weitere Sitzungen zur Nachbehandlung notwendig sind, diese sollten aber nicht mehr kosten als normale Beratungseinheiten bei Psychologen oder Therapeuten. Es ist interessant zu beobachten, dass oft wesentlich schlechter ausgebildete Anbieter deutlich höhere Honorare verlangen.

Bezüglich der Ausbildung der Anbieter sollte man sich genau erkundigen. Jemand der noch nie im Beratungsbereich mit Menschen gearbeitet und dann lediglich ein Wochenendseminar für „Reinkarnationstherapie“ besucht hat, wird wohl kaum für diese anspruchsvolle Arbeit tatsächlich qualifiziert sein. Es gibt hierbei vom Gesetz her keinen Schutz, jeder darf Rückführungen anbieten – also muss man sich selbst schützen. Auch unter den Anbietern von Fortbildungen für Reinkarnationstherapie oder -begleitung, befinden sich zum Teil solche, die als nicht seriös einzustufen sind.

 

Vor Beginn einer Rückführung sollte immer eine gesundheitliche (physische und psychische) Anamnese gemacht werden, denn es gibt durchaus Kontraindikationen, wo es besser wäre so eine Arbeit lieber nicht durchzuführen.

 

Wichtig ist, unseriöse Rückführungsbegleiter schon vorab identifizieren zu können. Es gibt aber auch Hinweise wodurch man diese anhand der Sitzungsgestaltung erkennen kann. Beispielsweise wenn der oder die Rückführungsleiter/in den Klienten buchstäblich suggeriert was dieser sehen soll. Eine geführte Trance ist für die Einleitung geeignet, um den Betreffenden in einen tieferen Trancezustand zu führen. Beginnt jedoch die eigentliche Rückführung in frühere Leben, soll der Begleiter nur noch möglichst neutrale Fragen stellen und in keinem Fall mit suggestiven Darstellungen fortsetzen.

 

Ein Beispiel für eine neutrale offene Frage, die zu Beginn der Rückführung gestellt wird, ist: Wo bist Du?  … Wie sieht es an diesem Ort aus?

 

Eine suggestive Frage wäre in diesem Zusammenhang z.B.: Wie sieht der Raum aus, in dem Du Dich befindest?

Wenn die Person in Trance selbst zuvor nicht gesagt hat, dass sie sich in einem Raum befindet, kann diese Formulierung das Gesehene stark beeinflussen, denn sie könnte sich genaugenommen auch gerade irgendwo im Freien befinden. Der Klient, der zu dem Zeitpunkt in tiefer Trance ist, kann dadurch leicht andere Bilder zu sehen bekommen.

 

Es ist ein Vorteil die Rückführungssitzung entweder selbst aufzunehmen oder aufnehmen zu lassen. Zum einen kann man sich dann nochmal alles in Ruhe anhören und zum anderen besteht die Möglichkeit nachträglich zu beurteilen ob der Rückführungsleiter gut gearbeitet hat. Dementsprechend kann man dann die Ergebnisse bewerten.

 

Welche Gefahren gibt es bei Rückführungen?

 

Bei dieser Arbeit kommt man an tiefliegende vergangene Traumata und Gefühle. Das ist auch mitunter der Sinn einer Rückführung. Es ist jedoch sehr wichtig, dass diese negativen und belastenden Gefühle wieder aufgelöst werden, sonst schadet das Ganze mehr als es nützt.

 

Ebenso ist es bedeutend, dass die Verbindungen zu anderen Personen bereinigt werden. Denn meistens kennt man die Menschen, die bei einer Rückführung in vergangene Leben auftauchen auch in diesem Leben recht gut. Angenommen jemand wurde von einer Person in einem früheren Leben ermordet und ist in diesem Leben der Partner oder ein Familienmitglied, so gehört dieses Erlebnis gelöst und der Zusammenhang muss klar werden. Es kann dann nötig sein in ein weiteres Leben zurückzugehen, um diese Zusammenhänge überhaupt verstehen zu können. Anderenfalls würde die aktuelle Beziehung zu dieser Person noch zusätzlich stark belastet werden, wo es doch eigentlich zu einer Entlastung bzw. einer Auflösung von Belastungen kommen sollte.

Bei einer unzureichenden und schlechten Auflösungsarbeit können demnach unliebsame Nachwehen entstehen, seelisch wie körperlich.

 

Bei intensiven traumatischen Erfahrungen ist bisweilen eine Nachbehandlung nötig. Hier ist besonders darauf zu achten, dass es sich um qualifizierte Berater mit Erfahrung handelt. Man sollte sich vom Rückführungsleiter auf keinen Fall in irgendwelche dubiösen Vereine zur angeblichen Karmabereinigung etc. schicken lassen. In solchen Fällen steckt meist eine Sekte dahinter mit denen der Rückführungstherapeut zusammenarbeitet. Hier ist größte Vorsicht angesagt!

 

Quellen:

newsage 3/2009. Seriöse Rückführungstherapie. Dr. Jan Erik Sigdell

 

http://info.kopp-verlag.de/neue-weltbilder/spiritualitaet-und-weisheitslehren/siegfried-hoffmann/reinkarnationstherapie-fluch-oder-segen-.html